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Da ich in diesem Jahr bereits einige Ausflüge auf dem Rhein mit der Rössler-Linie unternommen hatte, die mir alle sehr gut gefallen haben, nutzte ich die Gelegenheit, dass mir der Nikolaus 3 Eintrittskarten für eine Weihnachtliche Schiffstour auf dem Rhein geschenkt hatte und nahm die beiden jungen Herrschaften mit, mit denen ich im Sommer auf der Burg Stahleck bereits ein Wochenende verbracht habe.
Thema der Fahrt war: „ Altdeutsche Weihnacht wie zur Rheinromantik,
Rahmenprogramm um Märchen, Sagen & Weihnachtlichem Brauchtum“. Ich war sehr gespannt, was uns erwarten wird.
Wir haben die Gelegenheit genutzt, in Rüdesheim zu sein und sind eine Stunde über den Weihnachtsmarkt in Rüdesheim geschlendert, um die vorweihnachtliche Atmosphäre zu genießen.
Um 14.30h haben wir uns dann zur “Rhein Star” begeben, die uns ab Brücke 12 ins Obere Mittelrheintal bringen sollte.
Das Schiff war zu dieser Zeit schon sehr gut besucht und eine Vielzahl von Plätzen waren von den Frühbuchern bereits belegt. Dies ließ mich auf einen sehr interessanten Nachmittag hoffen.
Nach dem einchecken sind wir erst einmal zur Theke gegangenund haben uns ein Stück Kuchen ausgewählt,
dann sind wir auf das Oberdeck gegangen, wo unsere reservierten Platze waren.
Punkt 15.00h, legte die “Rhein Star” ab, mittlerweile war das Oberdeck fast komplett besetzt, zunächst allerdings erst in Richtung Geisenheim. Frau von Auersberg begrüßte uns und wir lauschten ihren Erzählungen zur Weihnachtszeit aus vergangenen Jahrhunderten. Es war sehr interessant, was sie zu berichten hatte, alles wirkte sehr authentisch, was sicherlich auch durch ihre Erzählweise und das Kostüm noch verstärkt wurde.
Dass wir zunächst Richtung Geisenheim fuhren hatte auch den Vorteil, dass wir Rüdesheim und Umgebung aus einer ganz anderen Perspektive vom Strom aus sehen konnten.
In Rüdesheim lagen wieder eine Vielzahl von Flußkreuzschiffen an den Brücken, ein Zeichen, wie beliebt unser Oberes Mittelrheintal zu jeder Jahreszeit ist. Die Namen der Schiffe spiegeln das Lebensgefühl der Passagiere wider-zumindest während der Kreuzfahrt.
Auf dem Weg nach Geisenheim sind wir auch an den Resten der “Bismarkbrücke” vorbeigefahren, die kurz vor Ende des 2. Weltkrieges gesprengt wurde und die heute als Rastplatz für Vogelarten genutzt wird. Hier ein Treffen der Familie Reiher.
Vor Geisenheim hat die “Rhein Star” gedreht und es ging rheinabwärts Richtung Assmannshausen.
Vorbei am Niederwalddenkmal auf der rechten Seite
dem alten Zollhaus mit Verladekran in Bingen auf der linken Seite
der Burg Klopp
und durch das Binger Loch, das einen wunderschönen Blick nach Osten Richtung Wiesbaden bietet.
Ab dem “Mäuseturm”, einem ehemaliger Wehr– und Wachturm, der in der Mitte des Flusses steht, fließt der Rhein wieder in nördliche Richtung.
Auf der linken Seite, in Höhe des “Mäuseturms” befindet sich die Burg Ehrenfels, die schon über 1000 Jahre am Rhein steht. Zunächst als Zollburg gebaut, wurde sie wegen der Streitigkeiten um die Kaiserkrone zwischen den Staufern und Welfen mit einer 20 m hohen Wehrmauer ausgebaut. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wenn ich an der Burgruine vorbeifahre, aber vom Fluss aus, wirkt sie noch viel größer.
Langsam bewegten wir uns auf Assmannshausen zu. Frau von Auersberg erzählte uns währenddessen viel über die vorweihnachtlichen Bräuche der vergangenen Jahrhunderte, so lernte ich auch, dass die längste Nacht auch die “Thomas Nacht” genannt wird.
Der Apostel Thomas ist der “Zweifler” unter den Jüngern Jesu. Er konnte an die Auferstehung Jesu erst dann glauben, als er seine Finger in dessen Seitenwunde gelegt hatte. Und da er bei der Himmelfahrt Marias als einziger Jünger nicht anwesend war, warf ihm Maria zum Beweis ihren Gürtel hinab. Ursprünglich wurde der kürzeste Tag oder die längste Nacht im Jahr, aufgrund der Dunkelheit mit den Zweifeln des Thomas gleichgesetzt. So heißt es deshalb:
“Wenn St. Thomas dunkel war,
gibt’s ein schönes neues Jahr.
Thuma kehrt den Tag umma.
Friert’s am kürzesten Tage,
so ist’s immer eine Plage”
Immer wieder sieht man auf den Steinen, die der Strom wegen des niedrigen Wasserstandes freigibt, Kormoran-Kollonien. Wunderschön, was die Natur bietet!
Assmannshausen strahlte im weihnachtlichen Glanz zu uns rüber, auch wenn ich noch einmal daran erinnert wurde, dass die “Krone” bis Mai geschlossen ist und keiner weiß, wie und ob es mit ihr weitergeht.
Gegenüber von Assmannshausen liegen die Burg Rheinstein
und die Clemenskapelle. Beide Sehenswürdigkeiten habe ich auf der Hinfahrt durch die Fenster der “Rhein Star” fotografiert, was, wie ich finde, eine besonders schöne Adventsstimmung vermittelt (wenn auch leicht verwackelt)..
Immer wieder kann man vom Schiff aus neue, grandiose Blicke in das Rheintal genießen, dabei verspielt sich auch das nicht so optimale Wetter. Das Düster-Regnerische hat ja auch ‘was mystisches.
Wir fuhren bis Trechtingshausen und drehten dort, um die Rückreise anzutreten.
Die mächtige Burg Reichenstein, die gerade den Hoteltrakt umgebaut hat und ein hervorragendes Restaurant beherbergt, lag erst links und dann rechts. Dadurch hat man die Möglichkeit, die ehemalige Raubritterburg aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Mittlerweile war es dunkel geworden und wir konnten die Illumination der Ortschaften und Sehenswürdigkeiten noch mehr genießen.
Die “Rheinstein” wirkte beleuchtet aus einer Mischung von Grusel und Schönheit auf uns.
Links an Assmannshausen vorbei, weiter durch das Binger Loch, fuhren wir wieder zurück an Brücke 12 in Rüdesheim.
Man sieht vom Fluss auch an manchen Stellen das für das Obere Mittelrheintal typische Schiefergestein
Auf der Decke auf dem Oberdeck der “Rhein Star” ist der Rheinverlauf aufgemalt.
Das beleuchtete Assmannshausen
Assmannshausen und die berühmte Rotweinlage “Höllenberg”
Hotel “Krone” und im Vordergrund das Schwester-Schiff der “Rhein Star”, die “Weltkulturerbe”
Die Fahne auf dem Mäuseturm winkte uns zum Abschied zu.
Wieder angekommen in Rüdesheim, waren wir 3 der Meinung, dass es wieder ein sehr schönes Erlebnis war, mit der “Rhein Star” vom Strom aus die Sehenswürdigkeiten und Ortschaften zu betrachten, dass das Programm sehr interessant und abwechslungsreich war und dass wir natürlich wieder eine Fahrt buchen werden. Mit Sicherheit eine der NABU-Fahrten, die mehrmals angeboten werden. Hier die Daten:
31.Januar 2016
14.Februar 2016
28.Februar 2016
01.Mai 2016
20.November 2016
Bis bald!
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